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Wir sind noch nicht einmal 2 Wochen im Land ! Die Eindrücke und somit Bilderfluten sind gigantisch - macht euch auf was gefasst !
Das Kloster nebenan ist zwar mittags nicht geöffnet, aber wer Leitern so leichtsinnig herumstehen lässt, eröffnet netterweise ganz besondere Ausblicke ...
Stupas mit Gebetssteinen direkt neben unserem Standplatz, der auch als abendlicher "Rentnertreff" fungiert ...
So viel heilige Ausstrahlung kann einen schon umhauen ! Und während Frau Hurz sich mit Blick auf Kailash und See von einer kleinen Magenunpässlichkeit erholt, streift Herr Flott umher ..
Es geht weiter zum benachbarten See Manasarovar, der von vielen Pilgern in Verbindung mit der kora um den Kailash aufgesucht wird - um zu relaxen, oder um eine weitere, 5 Tage dauernde kora zu absolvieren.
Ein angenehm leicht abschüssiger Weg, eine Morgensonne im Rücken, die nicht nur wärmt, sondern auch im Vergleich zu gestern ganz anderes Licht und leuchtende Farben hervorbringt - Herr Flott ist mit seinem Entschluss hoch zufrieden, auch wenn er am Ende nicht mit SEINER heldenhaft vollendeten kora protzen kann. Wenn nur nicht diese netten Damen dauernd versuchen würden, uns zu überzeugen, dass wir depperten Touris falsch herum laufen ...
Insbesondere beim Sonnenaufgang am nächsten Morgen : das Gros der Gruppe ist tatsächlich bereits in der Dunkel-heit zur Vollendung der kora aufgebrochen, während Herr Flott beschlossen hat, auf sein Herzchen zu hören - und ein anderes Mal zu pilgern. Wodurch sich nicht nur die Gelegenheit zu diesen wundervollen Morgenbildern ergibt, sondern auch die Chance der Kontaktaufnahme im "Früstückssaal" - Yak-Fleisch und lecker gesalzenen Tee für Herrn Flott, der aber für seine im Gegenzug gross-zügig angebotene Salami keine Abnehmer findet ...
Und Frau Hurz, die das über den Pass schon kennt, begleitet ihn in rührender Solidarität zu Tale !
Beten hilft auch hier ! Am späten Nachmittag verziehen sich die Wolken und der 6714 m hohe Kailash zeigt, warum er unter die schönsten Berge der Welt eingeordnet wird ...
Wir sind am Kloster Dirapuk angekommen, dem Etappenziel des ersten Tages. Der Kailash steckt immer noch in den Wolken und bevor sich Enttäuschung breit macht, erst mal in den Tempel ...
Aber dann die RICHTIGEN Pilger : Arme hoch, auf die Knie, lang auf den felsig-steinigen Boden ausstrecken, Kopf in den Staub, wieder auf die Füsse, vorgehen bis an die Stelle, an der die Hände den Boden berührt haben - und die gleiche Prozedur von vorn ! Nur mässig mit Leder-schürze und Knieschonern geschützt, dauert die kora auf diese Weise ca 15 Tage - bei Wind, Wetter, Schnee ...
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Das Wetter ist bewölkt, der Heilige Berg zunächst nicht zu sehen, aber nach kurzer Zeit treffen wir auf die ersten Pilger : rüstig einherschreitende Opis, tapfere Omis, während wir schon ein wenig kurzatmig werden ...
Das kleine Städtchen Darchen auf 4560 m ist Ausgangspunkt der sog. "kora", der i.M. 3 Tage dauernden Umrundung des Mt.Kailash. Hier kann der buddhistische Gläubige vom Gehstock bis zu Decken und Kochgeschirr alles notwendige für seinen mindestens einmal im Leben zu absolvierenden Pilgergang, der immerhin über den 5630 m hohen Drölma-Pass führt, erwerben.
Der Tross quartiert sich auf dem Parkplatz eines der grösseren Hotels ein und wir ziehen am nächsten Morgen los...
Egal ! Erst mal sind alle glücklich, dass der truck wieder zurück auf der Strasse ist - ohne Tieflader !
 ... und so die Werkstatt unseres Vertrauens für eine mit Händen und Füssen, Skizzen und Google-Übersetzer ausbaldowerte Reparatur in 6 Stunden und 17 Schritten, denn an Ersatzfedern ist natürlich nicht zu denken ! Hat für 150 € auch ein paar Tage gut gehalten, bis Herr Flott ob des vermeintlichen Erfolges wieder übermütig wurde ....
Bisher viel Asphalt - China steckt viel Geld in die Verbesserung der tibetischen Infrastruktur. Aber es bleiben noch genug Kilometer auf z.T. heftigen Pisten. Und im Konvoi will Herr Flott sich von den Toyotas natürlich nicht ab-hängen lassen - und so sieht dann als Resultat eine ge-brochene Blattfeder aus ...
Und endlich steht die Truppe mal halbwegs so ge-ordnet, dass man die Teams unkompliziert vorstellen kann (v.l.): Ed, mal wieder weit entfernt von seiner Sue in der roten Weste, aus GB; Matthias aus Dresden mit wechselnden Begleitungen, hier Lydia; Jeroen und Nicolette aus NL; Ines und Javi aus Spanien; Julia und Wanja aus Regensburg.
Ob Berge, ob Seen : traumhafte Bilder, unglaubliche Farben !!!
Nein, links sind nicht die Ställe der Schäfchen, die da rechts so roman-tisch durch die Land-schaft kutschiert werden sondern ein Restaurant am Strassenrand !
Das wir dann aber mal besser auslassen ...
Und nach einigen Verschnaufminuten können wir sogar darüber lachen !
Nein, im Ernst : wir sind heilfroh, dass wir die Höhe wieder problemlos vertragen, denn in den nächsten 4 Wochen bleiben wir hier oben !!
An einem auf knapp 5000 m gelegenen Pass geht´s in´s ernsthaftere Höhentraining : wir parken die Autos in einer Mulde und kraxeln, natürlich ganz piano, einen Hang hinauf, um mal zu testen, wieviel dünner sich die Luft auf rund 5300 m so anfühlt ....
Grundregeln auf 4000 m : langsam bewegen, viel trinken, tief atmen und :
          DON`T JUMP !!!
 ...aber interessant zu sehen, wie es aussieht,sie so ohne stick zu schiessen !
Und wir lernen erste Vorteile des Reisens in einer Gruppe kennen :
Fotos von unserem truck in Bewegung und Bilder von uns, die zur Abwechslung mal keine selfies sind ...
Vorher müssen aber durch unseren guide noch brav alle notwendigen Stempel und Genehmigungen geregelt werden; wir nutzen die 3-stündige Wartezeit, um Nicolette´s Geburtstag mit einer fetten Torte zu begehen...
Von Kashgar aus geht es relativ direkt in südöstlicher Richtung auf die tibetische Grenze zu - und damit unweigerlich in die Höhe !
               Auf´s Dach der Welt :
Mount Kailash und der heilige See Manasarovar